Der britische E-Motorrad-Hersteller Maeving aus Coventry hat sich frisches Kapital gesichert: 8 Millionen Pfund (rund 9,25 Mio. Euro), um die Produktion auszubauen, neue Modelle zu entwickeln – und international weiter durchzustarten. Kommt jetzt endlich die Maeving für zwei?
Von der Uni in die Welt
Was als Idee unter Freunden begann, entwickelt sich zum echten Erfolgsprojekt: Seit 2018 tüfteln Seb Inglis-Jones und Will Stirrup, ehemalige Uni-Freunde, an ihren eleganten #SteckerBikes im Retro-Look. Unterstützt werden sie von Risikokapitalgebern wie Venrex und Future Planet Capital – und von prominenten Investoren wie John Ayton (Links of London) und Sweaty-Betty-Gründer Simon Hill-Norton.
Auch die HSBC UK glaubt an das Start-up und stellt eine Betriebsmittellinie über 3 Millionen Pfund bereit. Maeving scheint finanziell auf soliden Füßen zu stehen.
Handmade in Coventry
In Coventry beschäftigt Maeving mittlerweile 67 Mitarbeiter, davon allein 50 in der Produktion. Die Fertigungskapazität beträgt derzeit bis zu 11.000 Bikes pro Jahr – mit Graeme Gilbert, ehemals bei Triumph tätig, sitzt ein erfahrener Produktleiter mit im Sattel.
Bereits jetzt geht etwa die Hälfte der Produktion ins Ausland – nach Frankreich, Deutschland, und vor allem in die USA, den aktuell größten Auslandsmarkt. Die US-Verkäufe sind dieses Jahr um das Fünffache gestiegen. „Die größte Herausforderung ist die Unsicherheit der (US-amerikanischen)Konsumenten“, erklärt Inglis-Jones.
Klassisches Design trifft moderne Technik
Maeving setzt auf britischen Stil kombiniert mit praktischen Lösungen – so sind zum Beispiel die Batterien entnehmbar. Die Preise starten bei 4.995 Pfund (rund 5.775 Euro). Die beiden Modelle RM1 und RM1S bieten eine Reichweite von 100 bis 130 Kilometern. Ihre Aufladung dauert weniger als vier Stunden – und kostet unter einem Euro. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Pendler in Großbritannien zahlt nur rund 4,87 Euro Strom im Monat für seine tägliche Strecke.
Neben der Robustheit sind Maevings Zweiräder elegant und günstig im Unterhalt.
Neue Zielgruppe entdeckt?
Mit 140 Kilogramm sind die Maeving-Bikes leicht und wendig. Die Zielgruppe? Weniger klassische Motorradfans, sondern eher Stadtpendler, Umsteiger und alle, die leise, sauber und unkompliziert unterwegs sein wollen. Kein Lärm, keine Vibrationen – einfach fahren.
Was bisher fehlt: ein Modell mit Platz für zwei. Aber bei so viel frischem Kapital darf man hoffen, dass genau das bald kommt.
#SteckerBiker-Fazit
Mit dem neuen Investment will Maeving die Forschung und Entwicklung ausbauen, das Auslandsmarketing stärken und sich langfristig als internationale Marke im E-Motorrad-Markt etablieren. Und das alles mit einem klassischen Look, der nicht nur Retro-Fans gefällt.
Die Briten zeigen: Stil, Technik und Nachhaltigkeit passen wunderbar zusammen – wir bleiben gespannt, was als Nächstes kommt.