Comeback mit Strom: Can-Am auf dem Reload Land in Berlin

Can-Am feiert sein elektrisches Comeback mit den Modellen Pulse und Origin – stylisch, vernetzt und bereit für Stadt, Pendelstrecke und Offroad-Abenteuer.

Einst ein Pionier im Motocross, schlägt die legendäre kanadische Marke Can-Am Motorcycles nun ein neues Kapitel auf – mit elektrischen Antrieben unter dem Dach des BRP-Konzerns. Auf der diesjährigen Reload Land in Berlin präsentierte Can-Am seine zwei neuen Elektromotorräder: Pulse und Origin.

THE PACK war vor Ort und durfte beide Modelle in Berlin testen. Unser Eindruck: Can-Am geht einen innovativen Weg – mit viel technologischem Know-how und starkem Performance-Faktor. Im Gespräch mit dem europäischen Management von Can-Am Motorcycles ging es um die Vision hinter dem Comeback, die Technik der neuen E-Modelle und das Fahrerlebnis, das uns in dieser neuen Ära erwartet.

Zwei Modelle, eine Plattform – aber ganz verschiedene Einsatzzwecke

Can-Am Pulse und Can-Am Origin basieren auf derselben smarten Plattform, wurden aber für völlig unterschiedliche Fahrerbedürfnisse entwickelt.

Wartungsarm und geschützt

Can-Am setzt auf eine geräuscharme Hochleistungs-Kette, die gegenüber einer herkömmlichen Motorradkette weniger Lärm und Vibrationen erzeugt. Sie ist in einem ölgefüllten Kettenkasten untergebracht, wodurch sie dauerhaft geschmiert und vor Schmutz und Wetter geschützt ist. Ein automatischer Spanner hält die Kette immer in optimaler Spannung – ganz ohne regelmäßiges Nachjustieren.

Gemeinsame Basis: der Rotax E-Power mit ordentlich Druck

Beide Modelle werden vom exklusiven Rotax E-Power-Antriebssystem befeuert. Herzstück ist ein flüssigkeitsgekühlter Akku mit 11 kW / 8,9 kWh, der folgende Leistungsdaten bietet:

  • Motor: ROTAX® E-POWER, flüssigkeitsgekühlt

  • Leistung: 47 PS Spitze (35 kW) / 27 PS Dauer (20 kW)

  • Drehmoment: 72 Nm (0–4600 U/min)

  • 0–100 km/h in unter 4 Sekunden (Pulse ist etwas schneller als die Origin)

  • Rekuperation: sowohl passiv als auch aktiv

  • Akku: 8,9 kWh, Lithium-Ionen, flüssigkeitsgekühlt
  • Laden:

    • Modus 3 (Wallbox/Ladesäule, 32A, einphasig): 50 Min. (20–80 %), 1:30 Std. (0–100 %)

    • Modus 2 (Steckdose): 3:10 Std. (20–80 %), 5:15 Std. (0–100 %)

  • Stecker: Typ 2 (einphasig)

Vernetzt unterwegs

Mit der App BRP GO! können Fahrer Ladepunkte finden, Musik oder Podcasts abspielen und immer auf Echtzeitdaten zu Ladezustand, Reichweite und Standort zugreifen. Beide Modelle sind mit einem großen 10,25-Zoll-TFT-Displayausgestattet, unterstützen Apple CarPlay und Over-the-Air-Updates – smarte Features für moderne Fahrer.

Can-Am Pulse – leise Power für die Stadt

Der Pulse ist Can-Ams Interpretation eines elektrischen Naked Bikes. Agil, leicht, leise. Mit einem Gewicht von 176,9 kg, einem tiefen Sitz und sportlichem Handling ist der Pulse für urbane Mobilität optimiert. In Sport+ mit deaktivierter Traktionskontrolle sorgt das sofortige Drehmoment für ordentlich Fahrspaß. Die Reichweite liegt bei 160 km in der Stadt, etwa 80 km kombiniert und 89 km bei konstant 80 km/h – ideal für Pendler, weniger für die Langstrecke.

Technische Daten Pulse

  • Top-Speed: 129 km/h

  • Beschleunigung: 0–100 km/h in 3,8 s

  • Reichweite:

    • Stadt: 160 km

    • WMTC kombiniert: 130 km

    • 80 km/h konstant: 89 km

Can-Am Origin – Pendler trifft Gelände

Die Origin ist der Adventure-Ableger – für Pendler, die gelegentlich ins Gelände wollen. ADV-Design, grobstollige 21″/18″ Reifen, hohe Sitzposition (86,4 cm) und langhubige Federung. Die Anti-Squat-Schwinge sorgt für konstante Kettenspannung und Traktion im Gelände. Extra-Modi wie Off-Road und Off-Road+ erlauben das Deaktivieren von Traktionskontrolle und Hinterrad-ABS – ideal für Offroad-Fans.

Technische Daten Origin

  • Top-Speed: 129 km/h
  • Beschleunigung: 0–100 km/h in 4,3 s

  • Reichweite:

    • Stadt: 145 km

    • WMTC kombiniert: 115 km

    • 80 km/h konstant: 84 km

Preise (Deutschland):

  • Can-Am Pulse: ab 15.899 €

  • Can-Am Origin: ab 16.499 €

Sauber, smart und startklar

Dass ein klassischer Powersports-Hersteller wie Can-Am so durchdacht ins Elektro-Zeitalter einsteigt, ist selten. Statt einfach nur mitzuschwimmen, setzt Can-Am mit Pulse und Origin gleich ein klares Statement.

Beide Modelle überzeugen mit Details wie Rekuperation, Smartphone-Konnektivität und wartungsarmer Kettentechnik. Klar – die Reichweite ist aktuell noch limitiert, und DC-Schnellladen fehlt. Aber für den Alltagsfahrer sind beide Bikes absolut alltagstauglich.

Can-Ams Comeback im Zweiradmarkt ist kein nostalgischer Rückblick – sondern der elektrisierte Aufbruch in die Zukunft.

THE PACK-Testeindruck von Guy Salens

„Ich habe die Can-Am-Modelle erstmals auf der EICMA 2024 gesehen – jetzt durfte ich sie in Berlin fahren. Die Pulse begeistert in Sport+ mit deaktivierter Traktionskontrolle durch seine direkte Kraftentfaltung. In den anderen Fahrmodi ist er leise, geschmeidig – kein Rasseln, kein Kettenklappern, nur ein futuristisches ‚Swoosh‘.

Die Ergonomie passt perfekt für meine Körpergröße (1,82 m). Besonders der wartungsarme Kettenkasten mit Ölbad gefällt mir – ideal für Pendler.

Mein Favorit ist aber die Origin, da ich früher selbst Trial gefahren bin. Die aufrechte Sitzposition, die Stollenreifen und das weiche Fahrwerk machen sie zur idealen Dual-Sport-Maschine – auch bei Regen zeigte sie auf rutschigem Berliner Asphalt keinerlei Schwächen.“

Anmerkung von SteckerBiker.de:

Beide Modelle sind – bei identischem Akku und Ladesystem – auch in einer Variante mit nur 11 kW Dauerleistung verfügbar. Diese lassen sich dann mit einem A1-Führerschein oder der B196-Variante der Autoführerscheins fahren. Der Preis entspricht dem der jeweiligen „offenen“ Variante

Dieser Artikel erschien in Englischer Sprache bei unserem Medienpartner THE PACK. Er ist mit zusätzlichen Fotos hier zu finden:
https://thepack.news/the-packs-ride-with-can-am-pulse-and-can-am-origin-in-berlin/

Weitere Infos: www.canammotorcycles.com

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3 Antworten

  1. Bin schon sehr gespannt auf die Probefahrt in Frankfurt am 22.6.25 und freu mich, sie mal live zu sehen und zu fühlen. Das mit dem Kettenkasten ist schlichtweg genial und erspart viel Ärger. Wobei auch da irgendwann eine Wartung fällig sei wird, sei es der Ölwechsel oder weil der Kettenspanner irgendwann ausgedient hat oder die Kette getauscht werden muss. Aber auf jeden Fall verdreckt nichts. Bei der angegebenen Reichweite und dem Preis wird schnell klar, wie gut sich Zero dazu im Verhältnis schlägt. Preislich gleichauf kommt die Zero S doppelt so weit wie die CanAm, kann aber leider, leider nicht mit Apple CarPlay aufwarten. Das wäre schon genial. Aber man kann halt (noch) nicht alles haben… 🙂

    1. Sehr gut kommentiert, ich habe die Origin in Berlin beim Reload Land probegefahren. Es ging ca 30min über Pflastersteine und Asphalt zu Viert mit einem Guide. Alles wirkte sicher und souverän. Hier lese ich von der Reichweite unter Last, Beschleunig und ZigZag Fahrweise von 89KM. Das wäre mir zu wenig für mich und dem Potential. Ich hätte hier eine 200km Reichweite und Praxis Bedingungen mir erwünscht. Dann wäre die CanAm Origin mein Wunschtraum.

      1. Ja, das stimmt, leider ist die Reichweite eher unterirdisch, da kommt mancher eScooter und manches E-Bike weiter. Das hätte CanAm wirklich besser machen können. Schade, denn das Moped an sich ist wirklich ein Hingucker.

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