Urlaubsfahrt zum Fombeton: 2600 km mit der Zero DSR/X

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Author SteckerBiker Community

Folgender Beitrag erreichte uns von Markus, einem Mitglied unserer immer größer werdenen #SteckerBiker-Community:

Anfang März gratulierten wir unserem Kumpel Holger zum Geburtstag. Holger lebt in Bayern, er war unser vielfacher Reisebegleiter, auf zwei und vier Rädern, bei allen unseren Sahara-Touren.

Und er sagte, er wolle in diesem Jahr nochmals mit dem Motorrad nach Frankreich fahren, und zwar zur Domaine de Fombeton, Nähe Sisteron.

Die Unterkunft wird von Uta Baier betrieben, die früher als Mechanikerin für Andrea Mayer auf den Rallys geschraubt hat. Und da es in der Umgebung etliche Segelflugplätze gibt, treffen sich bei Uta nicht nur die Biker und Wüstenfreaks, sondern auch die Pilotencommunity. Also genau richtig für mich 😉

Gabi und ich buchten uns also für die erste Augustwoche ein.

Die erste Etappe führte uns, teilweise im Regen, von Ludwigshafen über Bad Bergzabern nach Wissembourg. Ab dort folgten wir unserer bewährten schmalste Sträßchenroute über den Col du Pigeonier – Lembach – Mattstall – Jägerthal – Zinswiller – Sparsbach nach La Petite Pierre. Dort hatte ich die erste Ladepause in malerischer Umgebung vorgesehen. Dummerweise cooperierte die Ladesäule nicht, auch die freundlichen Helfer von der Kontaktnummer konnten das Problem nicht lösen.

Die nächste Lademöglichkeit war in Phalsbourg, leider im prallen Sonnenschein am ziemlich heruntergekommenen Busbahnhof.

Egal, die nassen Regenklamotten zum Trocknen aufgehängt und ein Stündchen Picknick auf einer Parkbank gemacht.

Weiter über Lützelbourg, zum Schiffshebewerk „Plan incliné“ bei Arzweiler über Walscheid zum Col du Donon. Von dort über allerschmalste Waldsträßchen in die Richtung des Col du Hantz, wo wir früher für MOTO aktiv Orientierungsfahrten, Sicherheitstrainings und Schlemmertouren organisiert haben.

Die angepeilte Auberge war leider ausgebucht, im nächsten Ort fanden wir ein kleines Hotel, welches noch Zimmer frei hatte. Eine höfliche Nachfrage beim Hotelier erlaubte das Nachladen über Nacht an 230 V. Nach dem traditionellen Pastis gab es ein leckeres Elsässer Abendessen.

(262 km SOC: 110% – 13% Nachladen in Phalsbourg auf SOC 62% – 18%)

Anderntags fuhren wir über den Col du Bonhomme zur Route des Crêtes, leider im Nieselregen und bei teilweise aufliegender Bewölkung – für Genießer sozusagen. Am Col Amic bogen wir rechts ins Tal ab, um in Bitschwiller-les-Thann auf die Route Joffre nach Masevaux zu gelangen.

Der spontane Ladestopp in Willer-sur-Thur war suboptimal gewählt, weil das angepeilte Café gut 600m entfernt war, keine Toilette hatte und 15 Minuten nach unserem Eintreffen schloss. Wir wühlten uns durch den Verkehr in Belfort, und folgten dem Tal des Dessoubre.

Die geplante Strecke durch das Doubs-Tal ließen wir wg. fortgeschrittener Stunde aus und fuhren auf kürzestem Weg zum IBIS-Hotel in Pontarlier. Dort gab es Ladesäulen, leider wird nicht der Stromverbrauch, sondern die Belegung der Säule abgerechnet, und zwar im 15-Minutentakt, je angefangene Viertelstunde, versteht sich 🙁

(287km SOC: 110% – 60% ^ 75% – 13%)

Die nächste Etappe führte uns über den französischen Jura und den Belvédère d‘Ontex mit wunderschönem Ausblick auf die Abbaye Royale d‘Hautecombe zum Lac de Bourget.

Unterwegs ergab sich eine Lademöglichkeit und kurzes Picknickpäuschen an einem malerischen Campingplatz. Gabi hatte das bereits recht in die Jahre gekommene Savoy gebucht, und wieder durfte ich an 230 V über Nacht vollladen.

(214km SOC: 100% – 50% ^ 65% – 30%)

Es folgte ein netter Abendspaziergang entlang des Sees zum Restaurant. Mit Holger wurde zwischenzeitlich in zwei Tagen Briançon als Treffpunkt ausgemacht.

Wir fuhren über Chambery die D1006 entlang nach Saint-Michel-de-Maurienne, und von dort über den Col du Télègraphe nach Valloire. Dort war Mittagspause und Zwischenladen geplant. Leider funktionierte die angpeilte Säule nicht, auch die Hotline war wenig hilfsbereit. Es fand sich nach nerviger Suche dennoch eine weitere Säule im Ort, und während der  Ladepause wurden ein salziger Crêpe und ein Café au lait genossen.

Weiter über den Col du Galabier, an dem ich mit 102km Restreichweite ankam, über den Col du Lautaret nach Briançon (430km Restreichweite).

Am Hotel gab es keine Lademöglichkeit, aber in der Nähe des Restaurants zum Dinner. (Nach dem Laden: 624km Reichweite)

(185km SOC: 110% – 46% ^ 79% – 63%)

Gemeinsam mit Holger fuhren wir über den Col du Vars zum Lac de Serre-Ponçon, über la Motte-du-Caire zur Domaine de Fombeton.

(181km SOC: 100% – 28%)

Wir wurden gastlich empfangen, es gab leckeres Essen und viele Benzingespräche, Wüstenstories und Hangartalk.

Vom Fombeton aus fuhren wir mehrere Touren und erkundeten die Umgebung

In Sisteron war Mittelaltermarkt, weshalb nicht alle Ladesäulen anfahrbar waren, mit dem Moped kam ich später dann doch noch hin. Die Ladesäule am Bahnhof in Sisteron war defekt, die bei der Credit Agricole nur für Mitarbeiter nutzbar, und die beim Toyotahändler irgendwo im Hof versteckt.

(24km SOC: 55% ^ 90% – 84%)

Eine Tour führte uns zu den drei Observatorien in der Gegend: Centre d‘Astronomie, Observatoire de Haute Provence, L‘Observatoire astronomique de Puimichel. In Letzterem schleifen sich zwei Amateure ihre Spiegel selbst!

Beim Mittagscafé fand sich zufälligerweise noch eine Ladesäule, das nimmt man natürlich mit, wie die Ladesäule beim Großmarkt während des Einkaufs

(166km SOC: 84% – 56% ^ 79% – 50% ^ 86% – 85%)

Einkaufstour zum Supermarkt plus Wäschewaschen am Automaten neben der Tankstelle

(8km SOC: 85% – 84%)

Kleine Tour durch das Val du Jabron, zurück über das Val de Méouge. Nachladen am Supermarkt während des Einkaufs

(105km SOC: 84% – 42% ^ 57% – 56%)

Zum Stadtbummel nach Sisteron gefahren, dort nachgeladen.

(30km SOC: 56% – 54% ^ 101% – 96%)

Dann wieder mal eine etwas längere Tour, über Dignes-les-Bains, Col du Fanget, Col du Garcinets – Les Touriquets.

Auf dem Rückweg am Campingplatz nachgeladen. Vorteil: Ladesäule steht im Schatten, Nachteil: eine Sitzung kostet 3,30€ plus 0,66€/kWh.

(163km SOC: 96% – 44% ^ 80% – 79%)

In Vorbereitung der Heimreise nochmals Shoppen bei den Großmärkten, dabei beim Decathlon kostenlos nachgeladen, leider nur einphasig.

(18km SOC: 79% ^ 100% – 98%)

Die erste Rückreiseetappe soll uns bis in die Nähe des Lac de Bourget bringen: Der Route Napoleon folgend über Tallard, Gap und den Col Bayard, gefolgt von einem kurzen Ladestopp während einer Kaffepause. Aufgrund der aktiven Umweltzone in Grenoble haben wir uns über schmale Sträßchen an der Stadt vorbeigeschlichen, über den Col du Coq und Saint-Pierre-de-Chartreuse (kurzer Ladestopp, während Gabi das Hotel klarmacht) nach Yennes. Im Hotel gab es wieder kostenlosen Strom für mich.

(272km SOC: 98% – 45% ^ 77% – 46% ^ 73% – 55%)

Erneut vorbei am Belvédère d‘Ontex, plus Zwischenladen und Erfrischungsgetränk am Campingplatz La Valserine ging es Richtung Pontarlier. Am Lac de Saint-Point legten wir eine Bade- und Ladepause ein. Die Ladesäulen waren als öffentlich zugänglich in der Ladekartenapp bezeichnet, befanden sich allerdings in einer eher privaten (jedoch offenen) Tiefgarage. Übernachtung wieder im IBIS in Pontarlier.

(212km SOC: 110% – 67% ^ 81% – 43% ^ 73% – 67%)

Die letzte gemeinsame Etappe führte uns durch das Tal des Doubs, dem Tal des Dessoubre und erneut durch das Tal des Doubs nach Rouffach. Nachladen war erst wieder im Hotel notwendig.

(198km SOC: 110% – 34%)

Holger fuhr am nächsten Tag Richtung Bayern, wir zurück nach Ludwigshafen.

(268km SOC: 110% – 32% ^ 77% – 36%)

Stromverbrauch auf der Tour waren 160kWh, zum Preis von 63,72€ Wir waren, weil im fortgeschrittenen Alter (alle um die siebzig plus minus fünf Jahre) nicht auf der letzten Rille unterwegs, eher so im Stile mit dem Motorrad wandern. Das erklärt den Durchschnittsverbrauch auf der Tour von gerade mal 6kWh/100 km (was 1,6 l/100 km Benzin entspräche).

Alleine und auf Krawall gebürstet wäre der Verbrauch gut und gerne 25% höher, die Reichweite entsprechend geringer gewesen.

Erstaunt hat mich, dass im Gebirge die Reichweite nicht anders war als im Flachland. Bei Auffahrten zum Pass war es ohne weiteres möglich bis zu 180 Wh/km abzurufen. Bergab hingegen ging der Verbrauch auf unter 5 Wh/km zurück (man will auch bergab aus der Ecke rausbeschleunigen).

Mehrfach nahm der SOC bergab um 1-3% zu. Aber zugleich kam man ja vorwärts, die Bergab-Kilometer waren sozusagen geschenkt.

Das Fahren mit dem Direktantrieb und vollem Drehmoment war gerade auf Schotter, Rollsplit und in langsamen Kehren oder beim Wenden extrem angenehm, Nix Kupplung schleifen lassen.

Fazit: Elektromoped funktioniert und macht Spaß. Gerne mal selbst ausprobieren 😉

Markus „der Redselige“ V. 

Vielen Dank an Markus. Hast auch Du eine tolle Reise oder ein besonderes Erlebnis gehabt, das Du gerne mit der Community und andern Interessierten teilen möchtest, dann sende gerne Deinen Bericht und ein paar dazu passende schöne Bilder an: community@steckerbiker.de

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