Spiro: 86 Mio Euro für Afrikas Elektromotorrad-Revolution

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Categories Hersteller, Verkehr
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Author Andrew Thijssen

Spiro Kenya, ein schnell wachsendes afrikanisches Elektromotorrad-Unternehmen mit wechselbaren Batterien, hat soeben eine historische Finanzierungsrunde über 86 Mio. € abgeschlossen. Das ist die bislang größte Investition in Elektromotorräder in Afrika. Die Runde wurde vom Fund for Export Development in Africa (FEDA), dem Impact-Investment-Arm der Afreximbank, initiiert, der selbst 65 Mio. € beisteuerte.

Ausbau von Flotte und Wechselnetz

Spiro hat in den vergangenen Jahren ein eigenes Netz von Batteriewechselstationen für die lokal gefertigten Elektromotorräder aufgebaut. Mit der neuen Finanzierung will das Unternehmen seine Fahrzeugflotte deutlich vergrößern und das bereits beeindruckende Netz an Wechselstationen auf dem Kontinent weiter ausbauen.

Führendes Ökosystem auf zwei Rädern

Mit mehr als 60.000 Elektromotorrädern auf der Straße, über 1.200 Batteriewechselstationen und 800 Mio. emissionsfreien Kilometern baut Spiro nach eigenen Angaben an Afrikas größtem sauberen Zweirad-Ökosystem.

Kenias Energie-Mix als Rückenwind

Rund 90 % des Stroms in Kenia stammen aus erneuerbaren Quellen – vor allem Geothermie und Wasserkraft. Zusätzlich investiert das Land in Wind-, Solar- und Biogas-Lösungen. Das schafft ideale Voraussetzungen für elektrische Mobilität.

Ambitionierte Ziele bis Ende 2025

Spiro erwartet, bis Ende 2025 mehr als 100.000 Elektromotorräder auf die Straße zu bringen – ein Plus von 400 % gegenüber dem Vorjahr. Das Ziel ist ambitioniert, doch das starke Wachstum der vergangenen Jahre zeigt, dass es erreichbar ist.

„Wendepunkt in der persönlichen Mobilität“

„Afrika befindet sich an einem Wendepunkt in der persönlichen Mobilität. Fahrer steigen schnell von Verbrennern auf Spiros erschwinglicheres und zugänglicheres Batteriewechsel-System und Elektromotorräder um. Immer häufiger entscheiden sich Motorradfahrer für nachhaltige Mobilität, weil sie leistungsfähiger ist, im Betrieb weniger kostet und damit mehr einbringt als traditionelle Motorräder“, sagt Kaushik Burman, CEO von Spiro. „Das ist erst der Anfang.“

Mehr Einkommen für Boda-Boda-Fahrer

Die Motorräder sind nicht nur in der Anschaffung, sondern auch im Betrieb deutlich günstiger. Berufliche Fahrer – etwa Taxi-Fahrer der in Afrika weit verbreiteten Boda-Boda – können so ihr tägliches Nettoeinkommen sogar verdoppeln. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Elektromotorrädern und dem Batteriewechselnetz.

Mehr als Mobilität: Handel, Jobs, Unabhängigkeit

Die Investition geht über sauberen Verkehr hinaus. Laut Professor Benedict Oramah, Präsident der Afreximbank, ist sie Teil eines breiteren Vorhabens, den innerafrikanischen Handel zu stärken, lokale Fertigungsarbeitsplätze zu schaffen und die Abhängigkeit von importierten, gebrauchten Benzin-Motorrädern zu verringern. „Wir freuen uns, bei dieser zukunftsweisenden Initiative mit Spiro zusammenzuarbeiten“, so Oramah. „Gemeinsam legen wir das Fundament für eine neue Ära des innerafrikanischen Handels und der Industrialisierung – durch Förderung lokaler Fahrzeugproduktion, stärkere regionale Integration und verbesserte Handelsströme.“

Lokale Produktion in mehreren Ländern

Spiro, 2022 gegründet, setzt im Rahmen seiner Wachstumsstrategie auf lokale Fertigung. Das Unternehmen betreibt Montagewerke in Uganda, Kenia, Nigeria und Ruanda; neue Pilotprogramme laufen derzeit in Tansania und Kamerun.

Wachsenden Investorenvertrauen

Die jüngste Runde baut auf bereits mehr als 160 Mio. € auf, die unter anderem von Equitane und Société Générale bereitgestellt wurden – ein deutliches Zeichen des Vertrauens in Spiros Geschäftsmodell. „Spiros schnelle Expansion in neue Märkte zeigt die große Nachfrage nach sauberem, bezahlbarem und effizientem Transport auf dem gesamten afrikanischen Kontinent“, sagt Gagan Gupta, Vorsitzender von Equitane. „Mit der Unterstützung von FEDA ist Spiro bestens aufgestellt, noch schneller zu skalieren.“

Dieser Artikel erschien ursprünglich in niederländischer Sprache auf Facebook. Das Original ist hier zu finden: https://www.facebook.com/share/1EzjVubMjG

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