LiveWire weiter in der Krise – Wie lange noch?

Sinkenden Verkaufszahlen und hohe Verluste: Harley-Davidson prüft Alternativen, während eine Kymco-Partnerschaft Hoffnung bringt.

Harley-Davidsons Elektromotorrad-Marke LiveWire kämpft weiterhin mit schlechten Verkaufszahlen und finanziellen Verlusten. Wie ADVRIDER.COM, eine der größten und bekanntesten Online-Communities für Abenteuer- und Reise-Motorradfahrer weltweit. berichtet, konnte das Unternehmen auch im vierten Quartal 2024 und im Gesamtjahr keine positiven Ergebnisse erzielen. Seit seiner Gründung im Jahr 2021 hat LiveWire noch kein profitables Quartal erlebt. Trotz optimistischer Aussagen von CEO Karim Donnez bleibt die Marke ein wirtschaftliches Sorgenkind.

Verkaufszahlen brechen weiter ein

LiveWire konnte seine bereits reduzierten Verkaufsprognosen für 2024 nicht erfüllen. Laut ADVRIDER.COM hat das Unternehmen bislang insgesamt nur rund 2.300 Motorräder verkauft. Besonders dramatisch: Im vierten Quartal 2024 brachen die Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorquartal um 54 % ein. Im Jahresvergleich sank der Absatz um 7 %. Im Jahr 2024 wurden lediglich 612 Motorräder verkauft, verglichen mit 660 Einheiten im Jahr 2023 – weit entfernt von den ursprünglich prognostizierten 1.000 bis 1.500 Einheiten.

Trotz wiederholter Fehleinschätzungen erwarten LiveWire und Harley-Davidson für 2025 erneut eine Verkaufssteigerung auf 1.000 bis 1.500 Motorräder – eine Prognose, die bereits in der Vergangenheit nicht erreicht wurde.

Umsatzrückgang belastet LiveWire

Mit sinkenden Verkaufszahlen gehen auch rückläufige Umsätze einher. ADVRIDER.COM berichtet, dass LiveWire sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich erhebliche Umsatzrückgänge verzeichnet hat. Der Umsatz sank um 32 % im Quartalsvergleich und um 31 % im Gesamtjahr. Besonders auffällig: Ein Großteil der Einnahmen stammt nicht aus Elektromotorrädern. Der Kinder-Elektrobike-Bereich STACYC trug 26,5 Millionen Dollar zum Jahresumsatz von insgesamt 38 Millionen Dollar bei. Ohne STACYC hätte LiveWire lediglich 11,5 Millionen Dollar erwirtschaftet – weniger als die Hälfte des Gesamtumsatzes.

LiveWire setzt auf neue Partnerschaft mit Kymco

ADVRIDER.COM hebt hervor, dass die jüngste Präsentation von LiveWire für Investoren keinen Fokus auf Profitabilität oder steigende Verkaufszahlen legte. Stattdessen betont das Unternehmen Kostensenkungen und die Entwicklung neuer Produkte. Eine der wenigen nennenswerten Ankündigungen ist die Kooperation mit dem taiwanesischen Hersteller Kymco zur Entwicklung eines Elektro-Maxiscooters. Dieses Modell soll auf der LiveWire S2-Plattform basieren und in der ersten Jahreshälfte 2026 erscheinen. Dass Kymco als Partner gewählt wurde, liegt nahe – das Unternehmen ist der zweitgrößte Aktionär von LiveWire.

89 Millionen Dollar US-Regierungszuschuss

Trotz der angespannten finanziellen Lage erhielt LiveWire im Juli 2024 eine Finanzspritze in Höhe von 89 Millionen US-Dollar von der US-Regierung. Laut ADVRIDER.COM wurde dieses Geld offiziell zur Förderung der Produktion emissionsfreier Motorräder gewährt. Senator Bob Casey aus Pennsylvania erklärte, dass die Mittel dazu dienen sollen, bestehende Elektromodelle zu verbessern und die Produktion zu steigern. Angesichts der stagnierenden Verkaufszahlen stellt sich jedoch die Frage, ob eine Produktionsausweitung tatsächlich sinnvoll ist.

Harley-Davidsons Perspektive auf LiveWire

Wie ADVRIDER.COM weiter berichtet, beobachten Investoren LiveWires finanzielle Entwicklung zunehmend kritisch. Während einer Analystenkonferenz wurden harte Fragen zur Zukunft der Marke gestellt. CEO Karim Donnez betonte, dass LiveWire seine Kosten senke, konnte jedoch keine überzeugenden Strategien zur Steigerung der Verkaufszahlen präsentieren.

Harley-Davidson-CEO Jochen Zeitz gestand ein, dass LiveWire seine gesetzten Ziele nicht erreicht hat. Zwar betonte er, dass LiveWire „viele Vorteile“ für Harley-Davidson bringe, ohne diese jedoch näher zu erläutern. Gleichzeitig machte er deutlich, dass Harley-Davidson die Entwicklung des Unternehmens genau beobachte und „alternative Optionen“ prüfe. Dies ist die bisher deutlichste Andeutung, dass Harley-Davidson erwägt, LiveWire aufzugeben.

Hat LiveWire noch eine Zukunft?

ADVRIDER.COM spekuliert, dass Harley-Davidson möglicherweise nicht mehr bereit ist, LiveWire langfristig zu finanzieren. Während die Zusammenarbeit mit Kymco für den geplanten Maxiscooter fortgeführt wird, bleibt unklar, ob Harley-Davidson LiveWire bis zur Markteinführung des neuen Modells am Leben halten wird.

Link zum Hersteller:

https://www.livewire.com/

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