Yamaha hat auf der Bharat Mobility Expo 2025 in Indien mit der FZ-S Hybrid sein erstes Hybridmotorrad vorgestellt. Angesichts der bisher mäßigen Verkaufszahlen voll hybrider Modelle von Kawasaki stellt sich die Frage, ob Yamaha hier einen echten Mehrwert bietet oder lediglich einen Marketing-Gag verfolgt. Allerdings unterscheiden sich die Konzepte beider Hersteller deutlich. Während Kawasaki eher den westlichen Motorradfahrer anspricht, der sein Fahrzeug vor allem für Ausflugstouren nutzt, richtet sich Yamaha gezielt an den asiatischen Markt. Dort sind kleine, wendige Motorräder für den urbanen Verkehr besonders gefragt.
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Technik und Antrieb
Die FZ-S Hybrid wird von einem 149-Kubikzentimeter-Einzylindermotor mit Luftkühlung angetrieben, der eine Leistung von etwa 12 bis 12,4 PS und ein Drehmoment von 13,3 Nm liefert. Unterstützt wird der Motor durch einen Smart Motor Generator (SMG), der in bestimmten Fahrsituationen kurzfristig zusätzliche Leistung bereitstellt.
Mild-Hybrid versus Voll-Hybrid: Ein Vergleich im Marktumfeld
Im Gegensatz zu den voll hybriden Modellen von Kawasaki, die mit der Ninja 7 Hybrid und der Z7 Hybrid auch einen rein elektrischen Fahrmodus bieten, setzt Yamaha auf ein Mild-Hybrid-System. Dieses ermöglicht keinen rein elektrischen Betrieb und es gibt keine Option, den Akku extern aufzuladen. Der zusätzliche Leistungsschub dient primär der Unterstützung beim Beschleunigen. Ob dieser technische Mehraufwand eine signifikante Effizienzsteigerung bringt, ist fraglich. Mit einem angegebenen Verbrauch von 2,2 l/100 km liegt das Modell auf dem Niveau einer ebenfalls in Indien erhältlichen KTM 125 Duke.
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Marktausrichtung und europäische Perspektiven
Die FZ-S Hybrid ist klar für den asiatischen Markt konzipiert. Mit einem Gewicht von rund 136 kg, einer Sitzhöhe von 790 mm und einem 13-Liter-Tank ist sie auf den dichten Stadtverkehr in Indien ausgelegt. Besonders attraktiv ist der Einstiegspreis von rund 1.500 Dollar, der teilweise unterhalb vergleichbarer in Indien erhältlicher Modelle.
Eine Markteinführung in Europa ist derzeit nicht geplant. Dies überrascht kaum, da 150-Kubikzentimeter-Motorräder hier eher unüblich sind. Für europäische Käufer, die an innovativer Hybridtechnologie interessiert sind, dürfte dies enttäuschend sein.
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#SteckerBiker-Fazit
Mit der FZ-S Hybrid betritt Yamaha das Hybridmotorradsegment mit einem Mild-Hybrid-Ansatz, der auf einen kurzfristigen Leistungsschub fokussiert ist. Das Konzept ist klar auf den asiatischen Markt abgestimmt und bietet dort möglicherweise Vorteile. Ob sich das Hybrid-System in der Praxis tatsächlich bewährt oder ob Yamaha lediglich versucht sich einen „grünen Anstrich“ zu geben, bleibt abzuwarten.